Wer sich nicht nur für Strand und Sonne interessiert, wird vielleicht etwas mehr über Portugal wissen wollen. Ein erster sehr guter Einstieg ist die Folge über Portugal der ARTE Sendung "Mit offenen Karten": https://www.arte.tv/de/videos/091146-026-A/mit-offenen-karten/
Heute am 21. März ist der Tag gegen Rassismus, wie ich den portugiesischen Medien entnehmen konnte. Erfreulich finde ich, dass Portugal langsam beginnt die Geschichte seiner Kolonialherrschaft und der Zeit der Eroberungen, die auf portugiesisch etwas euphemistisch "Descobrimento" also Entdeckungen heißt, aufzuarbeiten. Nicht zuletzt war Portugal das Land, dessen Reichtum durch Sklavenhandel nicht unmaßgeblich begründet wurde. Dieser Tatsache stellt sich das Land erst zögerlich. Zumindest gibt es jetzt ein (sehr) kleines Museum der Sklaverei in Lagos, dem Ort des Sklavenmarktes, wo der Handel mit Menschen aus Afrika für die Arbeit auf den Plantagen in der Karibik und den Amerikas begann. Diese Geschichte ist ein Aspekt, der bis heute nachwirkt.
Die Geschichte Portugals ist eng mit der übrigen europäischen Geschichte verzahnt, auch das eine weitgehend unterschätzte Tatsache. Zwar ist und war Portugal aufgrund seiner geographischen Lage stark nach Westen orientiert und hatte durch die Seefahrt sicher früher als andere europäische Länder Kontakt zu Afrika, Asien und Amerika, aber der Handel der Güter aus diesen Weltgegenden fand mit anderen europäischen Ländern statt.
Eindrücklich wird das deutlich, wenn man sich die Tafel der Handelsplätze der Fugger im 15. Jahrhundert anschaut. Lisbona - Lissabon/Lisboa steht dort unter Nürnberg und neben Rom und Venedig. (Quelle: https://kunstsammlungen-museen.augsburg.de/dressed)